Konfireise Danzig 1.-6.9.2025

Gedanken und Bilder zu jedem Tag

Tag 1: Ankommen

Lange Bahnfahrten und viel Spaß dabei
Von Sophie, Luisa, Hanna, Maite

Ein aufregendes Abenteuer beginnt.
Das ist der Start unserer 6-tätigen Konfirmandenfahrt. Die Hälfte der Gruppe kam nicht in den ersten Zug nach Bad Kleinen und die anderen mussten stehen, da dieser überfüllt war. Also hieß es schnell reagieren und auf Robert hören:,,Wir nehmen jetzt das Taxi.“
Nachdem wir uns in Bad Kleinen alle wieder getroffen haben, sind wir mit unserem gesamten Gepäck in den Zug nach Berlin Gesundbrunnen gestiegen. In dem Zug konnte wenigstens die Hälfte sitzen. Angekommen mussten wir von Gleis 5 zu Gleis 8 sprinten um unseren letzten Zug nach Gdańks Glowny zu bekommen. Dieser hatte jedoch auch Verspätung, weshalb wir am Gleis noch eine kurze Verschnaufpause hatten.
Nachdem wir in Danzig nur fast aus dem Zug gekommen sind, weil wir es zu spät gemerkt haben und dann alle in Hektik ausgebrochen sind, haben wir unsere Reisebegleitung Hanna getroffen. Sie hat uns sicher mit der S-Bahn an unser Ziel, das Maximilian-Kolbe-Haus, wo wir auch zu Abend gegessen haben gebracht.
Hanna hat uns unsere Zimmerschlüssel überreicht und wir sind alle schnell schlafen gegangen.

Tag 2: Sightseeing, Andacht, Geschichte

Viel zu entdecken
Von Mathilda und Melinda

Der erste richtige Tag in Danzig: Heute starteten wir früh in den Tag und saßen um 8:00 Uhr beim Frühstück. Um 8:45 Uhr machen wir uns auf dem Weg zur ersten protestantischen Kirche Danzigs. Dort ging es in einer Andacht um den 1. September und den Beginn des zweiten Weltkriegs. Anschließend ging es weiter zum Artushof, wo einer der größten Kamine Europas steht. Danach ging es zum Restaurant . Das Essen hat auch tatsächlich fast allen mal geschmeckt. Danach hatten wir etwas Freizeit, bis wir uns um 15:00 Uhr beim Bootsanleger trafen. Von da aus fuhren wir mit dem Boot zur Westerplatte und wieder zurück. Wieder an Land ging es zu Fuß weiter. Wer wollte, konnte noch im Forum Ines shoppen gehen. Um 19:30 Uhr gab es dann im Hotel Abendessen. Danach hatten wir noch einen Spieleabend mit Singen. Und wir haben die Taufen des nächsten Tags vorbereitet und über die anstehende Konfirmation gesprochen.

Tag 3: Strand, Spiele und Taufen

Ein Tag an der Ostsee
Von Oskar K.I. Blech

Wie immer: der Aufbruch am frühen Morgen. Verschlafene Gesichter, Kaffeebecher halb leer, Rucksäcke zu schwer. Die Bahn ruckelt uns hinaus, Ziel Ostseebad Sopot. Doch nicht ohne Halt in jenem Stadtviertel, in dem Grass selbst das Licht der Welt erblickte, schiefes Danziger Pflaster, Geschichte unter den Schuhsohlen, die man kaum zu würdigen weiß.

In Sopot dann der Marsch, pflichtgemäß, zur Seebrücke, die berühmte, die sich weit hinausstreckt ins Wasser wie ein Zeigefinger, der mahnt und lockt zugleich. Wir gingen, wir schauten, wir ließen uns sehen.

Mittags Fish and Chips im Male Molo. Fettig, salzig, ein bisschen zu englisch für die polnische Küste, doch knusprig genug, um den Hunger zu stillen. Dazu das Schmatzen, das niemand gern zugibt.

Der Nachmittag: Strand. Sonne, Sand, Schweiß. Chillen nennt man das, wenn Jugendliche im Kreis hocken, Karten spielen, lachen, den Wind nicht beachten. Doch nicht nur Müßiggang: Aus Hölzern, Schnüren, Muscheln und manch zufälligem Strandgut wurden Kreuze gebastelt. Für die Täuflinge. Naturmaterialien, naturbelassen, naturgewollt.

Dann die Kamera: Ankunft des Teams von TV 3. Technik ausgebreitet wie ein Spinnennetz, Kabel im Sand, Mikrofone, die Fragen stellten, als könnten sie die Wahrheit einfangen. Interviews: Pastores, Jugendliche, jeder mit seiner kleinen Wahrheit, ins große Gerät gesprochen.

Das Abendessen – pflichtschuldig, nicht der Rede wert, Teller leergegessen, weil der Tag schon satt war.

Dann das Eigentliche: Taufen in den Wellen. Jugendliche, bewegte. Wellen, die um die Beine schlugen, während Hände Kreuze zeichneten und Wasser über Köpfe rann. Bewegte Gesichter, nicht alle glaubten, was sie fühlten, doch alle fühlten, dass da etwas war.

Nachtisch. Süß, klebrig, ein bisschen zu viel.

Und endlich die Heimfahrt. Müde, ja, aber auch glückliche Gesichter. Ein Tag, schwer und leicht zugleich, ins Gedächtnis gedrückt wie ein Fußabdruck im Sand, den die Flut vielleicht bald verschluckt.

Tag 4: Verbindungen

Danzig und Lübeck: Jugendliche begegnen sich
Von Lech K.I. Wałęsa

Früh am Morgen, als die Straßen Danzigs noch still waren, brachen wir auf – zur Schule Nr. 6 auf dem Lavendelhügel. Eine Schule, jung an Jahren, erst 2019 gegründet, aber schon jetzt ein Zeichen dafür, was wir erreichen können, wenn wir gemeinsam nach vorne schauen.

Wir wurden empfangen – herzlich, offen, so wie es unter Freunden sein soll. Die Rektorin und Frau Bożena, eine Lehrerin mit Herz, zeigten uns, dass Bildung nicht nur im Kopf, sondern auch im Herzen stattfindet.

Ein Film über Danzig wurde gezeigt – meine Stadt, unsere Stadt. Ich sah nicht nur Bilder, ich sah Geschichte, Hoffnung und Wandel. Und dann sangen wir gemeinsam Sandyland – ein christliches Lied, eine Stimme, viele Stimmen, aber ein Gefühl: Zusammenhalt.

Wir spielten Spiele – vielleicht klein, aber doch groß, wenn man bedenkt, was Spielen wirklich bedeutet: Vertrauen, Lachen, Freundschaft.

Dann die Schulführung. Ich war beeindruckt – wirklich beeindruckt. Moderne Räume, Technik, wie wir sie uns früher nur erträumen konnten. Es zeigt: Unsere Kinder bekommen heute, was wir einst erkämpfen mussten.

Pizza wurde gegessen – einfach, aber gut. Und dann ging es weiter, gemeinsam mit der Straßenbahn, wie es sich gehört, zum Europäischen Solidarność-Zentrum. Ein Ort, an dem meine Geschichte – unsere Geschichte – bewahrt wird. Mit Audioguide im Ohr, aber mit Gefühl im Herzen. Man braucht keine großen Worte, um zu verstehen, was Freiheit bedeutet.

Dann – ein Moment der Wärme: Freundschaftsbänder wurden getauscht. So einfach, so stark. Ein Symbol, das ich gut kenne. Denn Freundschaft ist wie Solidarität – sie trägt uns.

Mit der Straßenbahn zurück – und dann das, was Jugend auch braucht: Shoppen, entspannen, Kaffee trinken. Das Leben genießen, ohne die Vergangenheit zu vergessen.

Zum Abendbrot: Spaghetti. Einfach, nahrhaft, gemeinsam gegessen – wie es sein soll.

Und zum Schluss: eine Nachtwanderung zur Blauen Stunde in die Rechtstadt. Die Lichter, die Fassaden, das Wasser – alles erinnerte mich daran, wie schön Freiheit aussieht, wenn man sie gemeinsam erlebt.


Fazit:
Es war mehr als ein Tag. Es war ein kleines Abbild dessen, was wir einst wollten und wofür wir gekämpft haben: Bildung, Begegnung, Verständigung – und die Gewissheit, dass die Zukunft denen gehört, die sie gemeinsam gestalten.

Lech hätte genickt.

Tag 5: Ab nach Posen

Ein Erzbischof und wir - und eine City voller Licht

Von Pasha K.I. Nim

Hook:
Früh morgens, Reisebus, wir fahr’n nach Posen,
City voller Licht, und die Sonne kickt durch die Dosen.
Im Auftrag vom Herrn, Bruder, alles ist klar,
neue Wege, neue Menschen – ey, wir sind schon da.

Part 1:
Busfahrt, Fenster vibriert, alle noch müde,
Predigerseminar – mittags gibt’s Güte.
Kathedrale groß, Mauern flüstern Geschichte,
Goldene Kapelle – alles glänzt im Lichte.

968, erste Lines in den Akten,
Pastor kommt später, als würd er wieder anklopfen.
Sonne brennt zart, Himmel bleibt optimal,
Auftrag vom Herrn – und die Mission wird real.

Hook:
Früh morgens, Reisebus, wir fahr’n nach Posen,
City voller Licht, und die Sonne kickt durch die Dosen.
Im Auftrag vom Herrn, Bruder, alles ist klar,
neue Wege, neue Menschen – ey, wir sind schon da.

Part 2:
Jugend redet tief, Ökumene im Raum,
Katholisch und lutherisch – wir bau’n uns Vertrauen.
Später durch die City, Shopping Bags, kurzer Snack,
Essen auf die Hand, ganze Crew kommt zurück.

Abschluss am Seminar, letzte Nacht im Gebäude,
Lichter gehen aus, doch wir fühl’n uns wie Zeugen.
Zukunft entsteht, wenn Vertrauen sich zeigt,
Posen im Herz – und der Spirit bleibt.

Hook (Outro):
Früh morgens, Reisebus, wir fahr’n nach Posen,
City voller Licht, und die Sonne kickt durch die Dosen.
Im Auftrag vom Herrn, Bruder, alles ist klar,
neue Wege, neue Menschen – ey, wir sind schon da.

Tag 6: Alle einsteigen

Reise zur Herkunft
Von Thomas K.I. Mann

Lübeck harrte – wie eine alte, ehrwürdige Gastgeberin, die, von hanseatischer Geduld, gleichwohl nicht ohne inneres Rühren das Nahen der Ihren erwartet. Noch lag der Morgen im grauen, unentschiedenen Licht; das Frühstück ward eingenommen, der Reiseproviant, kleine Brote, ein Stück Obst vielleicht, mit jener Sorgfalt bereitet, die an Abschied rührt. Man wusste: Der Aufbruch stand bevor.

Da kam der Regen. Tropfen, schwer und beharrlich, verwischten Konturen, und über dem Gang zum Bahnhof, diesem letzten, gleichsam feierlichen Schreiten durch das nasse Posen, lag eine Stimmung, die in ihrer Schwermut beinahe schon Feierlichkeit annahm. Und man fragte sich, leise, fast bang: Wird der andere je mein innerstes Wesen erkennen, so wie ich es doch, tastend, ahnend, in ihm erkenne?

Der Zug rollte, erst nach Berlin, verspätet und verpasst, das sei gesetzt, sodann weiter nordwärts, gen Hamburg und Lübeck. Und während die Landschaften vorbeiglitten, schien es, als glitte auch ein Lebensabschnitt dahin: die Tage des Zusammenlebens, des unausgesprochenen, doch spürbaren Bandes, das jugendliche Herzen mit der Leichtigkeit und der Schwere zugleich erfüllte. Wie nahe sie sich geworden waren! – und welch Zärtlichkeit lag in der stillen Furcht, einander zu verlieren.

Denn was geschehen war, war nicht bloß Reise, war nicht nur der Austausch von Stunden und Worten; es war ein Reifen, ein Wachsen. Erfahrungen hatten sich abgelagert in den jungen Seelen, so wie Sedimente im Strombett: Respekt, Vertrauen, jene leisen Tugenden, die mehr bedeuten als alle lauteren Bekundungen.

Nun aber, kaum verweht der Atem der Fahrt, stand schon das nächste Fest vor der Tür – die Konfirmation, jenes alte, würdige Ritual des Eintritts, der Bestätigung und Bestärkung. Man sprach davon, dass es schön werde, und meinte doch mehr: die Hoffnung, dass jenes Gelebte, jene unverlierbare Gemeinsamkeit, weitertrage in das Kommende.

Und so blieb am Ende nur Dank – ein Dank von solcher Innigkeit, dass er selbst die Formlosigkeit des gesprochenen Wortes überstieg. Denn die Arbeit, die Begegnung, das Vertrauen, sie hatten eine Spur gelegt. Und obgleich alles zerfloss wie Regen auf den Straßen von Posen – es blieb doch. Alles bleibt.